Die Teilnehmer des SLSV eroberten bei den nordischen Weltmeisterschaften in Planica fünf Medaillen, eine in Silber und vier in Bronze. Damit konnte die Ausbeute der drei letzten Weltmeisterschaften nicht erreicht werden; 2019 waren es neun Medfaillen, 2017 waren es sieben (2 Gold) und 2015 waren es drei (1 Gold). Gold war dieses Mal nicht dabei, insgesamt stehen in der Bilanz jetzt 61 Medaillen bei nordischen Weltmeisterschaften.
Im letzten Sprungbewerb der Herren konnte das ÖSV-Team doch noch aufs Podest steigen, das Team belegte hinter Slowenien und Norwegen Platz 3. Jan Hörl war in seiner Gruppe Dritter und Fünfter, Stefan Ktraft in seiner Gruppe als Schlussmann Fünfter und Siebenter. Für Kraft war es ein versöhnliches WM-Ende, denn tags zuvor war er im Einzel auf der Grossschanze auf Rang 6 gelandet. Kraft hatte im Probedurchgang mit 139 m Tageshöchstweite erreicht, im Wettkampf aber im ersten Sprung mit 125,5 m alle Chancen vergeben. Kraft hat bei Weltmeisterschaften bisher 29 Bewerbe absolviert und dabei die Salzburger Rekordzahl von 16 Medaillen (3 Gold, 5 Silber, 8 Bronze) erkämpft. Jan Hörl war auf der Grossschanze auf Platz 14 drittbester Österreicher und konnte sich mit Team-Bronze schadlos halten. Im Team standen noch der Wahl-Salzburger Michael Hayböck und der Kärntner Daniel Tschofenig, beide übrigens mit Augment-Brettern aus der Salzburger Skifabrik in Stuhlfelden.
Eine hervorragende Leistung bot Kombinierer Stefan Rettenegger . Nach seinen zwei Bronzemedaillen im Mixed-Bewerb und Teambewerb sowie Platz 7 auf der Normalschanze erreichte er im Gundersen-Wettkampf auf der Grossschanze den 5. Platz, nur sechs Sekunden hinter dem Stockerl, das sein Teamgefährte Johannes Lamparter bestieg. Stefan war der Sprung nicht ganz gelungen, er musste mit 1:50 Minuten Rückstand in die Loipe, lief aber glänzend (drittbeste Zeit) und stiess so auf den fünften Rang vor. Sein Bruder Thomas wae als Ersatz für den erkrankten Rehrl geholt worden und belegte – ohne spezielle WM-Vorbereitung – den 35. Platz.
Mit einer sehr guten Vorstellung beendete Langläuferin Teresa Stadlober ihre sechste WM. Nachdem sie von einem Virus befallen worden und nach Hause gereist war, kehrte sie nach einem Belastungstest nach Planica zurück, um ihren ihre Lieblingsstrecke, die 30 km, zu absolvieren. Obschon noch etwas gezeichnet, wuchs die Radstädterin über sich hinaus und belegte als zweitbeste Mitteleuropäeerin den ausgezeichneten 8. Platz, etwas mehr als zwei Minuten hinter der schwedischen Siegerin Andersson. Bereits bei den Weltmeisterschaften 2017 und 2019 hatte Teresa auf dieser 30 km-Strecke jeweils Rang 8 erreicht.
Insgesamt waren in Planica 10 Akteure des SLSV am Start. Es gab fünf Medaillen und 10 Plätze in den top 10.
Lukas Müllauer ist Vizeweltmeister
Der 25-jährige Lukas Müllauer vom SK Saalfelden ist wohl der überraschendste Medaillengewinner des SLSV in diesem Winter. Am Ende der Weltmeisterschaften in Bakuriani (Georgien) holte sich der Freeskier die Silbermedaille im Big Air und feierte damit vier Jahre nach seinem ersten und bisher einzigen Weltcupsieg seinen grössten Erfolg. Dabei war die Saison nicht gerade optimal verlaufen, wegen einer Sprunggelenksverletzung musste er vorübergehend pausieren. Bei der Anreise zur WM ging das Gepäck verloren, zu WM-Beginn in Bakuriani erlitt er eine Daumenverletzung und kam im Slopestyle über Platz 44 nicht hin aus, in der Qualifikation zum Big Air brach ein Skischuh, ein schwedischer Konkurrent half aus. Und dann lief es stark, Platz 1 in der Qualifikation und starker Wettkampf: Im dritten Durchgang schaffte er einen sogenannten „Switsch 2160“, einen Sprung mit sechs Umdrehungen um die eigene Achse, und katapultierte sich mit der besten Tagesnote auf Platz 2 hinter dem Amerikaner Podmilsak. Der 25-jährige Vizeweltmeister Müllauer konnte es selbst fast nicht glauben:“
Bis ich oben weggefahren bin, habe ich noch nicht gewusst, was ich mache.“ Müllauers bisher beste Platzierung bei einer WM war 2017 Platz 13 in der Halfpipe. In Bakuriani stahl er seinem Pinzugauer Landsmann und Junioren-Weltmeister Matej Svancer die Schau; der stürzte im ersten Durchgang und wurde letztlich Vierter, sieben Punkte hinter dem Podest.
Kräftiges Lebenzeichen der Biathleten
An drei verschiedenen Standorten zeigten die Biathleten des SLSV starke Leistungen. Oldboy Simon Eder startete beim Weltcup in Nove Mesto. Nach dem 19. Platz in der Verfolgung erreichte der Saalfeldener mit Lisa Hauser in der Single Mixed-Staffel den 5. Platz, das Stockerl vor Augen verfehlte Eder beim letzten Schiessen zwei Scheiben.
Die zweite Liga im Biathlon, der IBU-Cup, wurde in Canmore (Kanada) abgeschlossen. Für die beste Platzierung sorgte Kristina Oberthaler, die an der Seite von Patrick Jakob (Tirol) in der Single Mixed-Staffel hinter Norwegen den 2. Rang erreichte. In den Einzelrennen landete Oberthaler auf den Plätzen 13 und 22, Julia Schwaiger auf 11 und 12 und Katharina Komatz auf 15 und 16. Scbhwaiger, Komatz und Fredrik Mühlbacher standen in der Mixed-Staffel, die an 6.Stelle landete. Die SLSV-Akteure waren in der Gesamtwertung des IBU-Cups die besten Österreicher: Damen: 22.Oberthaler, 28.Komatz, 31.Schwaiger; Herren: 27.Mühlbacher.
Zum Auftakt der Nachwuchs-WM im Biathlon in Kasachstan bildeten zwei Salzburger in den Staffelrennen den Schlussläufer: Lukas Haslinger bei den Junioren (6.Platz), Thomas Marchl bei der Jugend (7.Platz).
Claudia Purker auf dem Podest
Im Continentalcup der nordischen Kombination in Eisenerz schaffte Claudia Purker drei Mal den Sprung auf das Podest: In beiden Einzelbewerben wurde sie Dritte, mit der Mixed-Staffel belegete sie den 2.Platz.
Springer Janni Reisenauer erreichte im OPA-Cup in Opberhof die Ränge 5 und 6. In der Gesamtwertung liegt er vor dem Finale in Zakopane an 2. Stelle.