Weil er leicht angeschlagen ist, dürfte Österreichs Biathlon-Topläufer Simon Eder vom HSV Saalfelden am Samstag auf den Start bei der österreichischen 20 km-Meisterschaft in Hochfilzen verzichten. Grund zur Freude hatte er aber doch, als der Internationale Biathlon-Verband IBU jetzt mitteilte, dass die bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi in der Staffel errungene Bronzemedaille Österreichs in Silber „verwandelt“ wird.

Der Grund: Der Schlussläufer der siegreichen russischen Staffel Jewgeni Ustjugow war gedopt gewesen, die später erfolgte Disqualifiktion der IBU wurde vom Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne bestätigt und der Einspruch des Athleten jetzt zurückgewiesen. Das juristisch komplizierte Prozedere dauerte nicht weniger als zehn Jahre; es beschert Deutschland nun Gold, Österreichs Quartett Sumann, Mesotitsch, Eder und Landertinger Silber, Norwegen Bronze. Die Österreicher hatten in Sotschi nur 25 Sekunden Rückstand auf die Russen.

In Sotschi hatten viele Russen vom eigenen Staatsdoping profitiert, die vom Moskauer Dopinglabor manipulierten Proben wurden 2018 neuerlich untersucht und ergaben u.a. Ustjugows nicht erlaubte Hilfsmittel. Dem Läufer wurden auch wegen eines vorhergehenden Vergehens alle Resultate seit 2010 gestrichen. In 24 Weltcup-Rennen war er aufs Podest gelaufen, diese Resultate dürften jetzt auch verfallen, weshalb andere Athleten nachrücken und auf entsprechende Nachzahlungen von Preisgeldern hoffen. Das gilt auch für Eder. Bemerkung von Trainer-Vater Alfred:“Vielleicht dauert das wieder zehn Jahre.“ Sohn Simon hat bisher 69 WM-Rennen und 22 Olympia-Rennen bestritten und dabei sieben Medaillen erobert.

Quelle: SLSV, Gepa-Pictures