Dort, wo er am 23.Dezember 2019 als Dritter seinen ersten Stockerlplatz im Weltcup geholt hat, hat unser Riesenvorlauf-Spezialist Roland Leitinger aus St.Martin/Lofer Sonntag Abend seinen sofortigen Rücktritt vom aktiven Sport erklärt. Der Gedanke sei, wie er sagte, beim vorherigen Rennen in Val d’Isere gereift, „ständige Verletzungsprobleme und die damit verbundene Sinnfrage waren ausschlaggebend.“ Höhepunkt seiner Karriere war WM-Silber 2017 im Riesentorlauf in St.Moritz hinter Marcel Harscher. Leitinger hat auf kurzen Brettern (Figln, Shortcarven) begonnen und dabei zehn österreichische Meistertitel und eine EM-Goldmedaille gewonnen. Daneben stand er aber auch auf den alpinen Skiern und wurde 2008 österreichischer Vizemeister in der Kombination. 2010 kam er in den B-Kader des ÖSV. 2011 wurde er Riesenvorlauf-Vierter der Junioren-WM, österreichischer Jugendmeister und bestritt sein erstes Weltcup-Rennen in Hinterstoder. 2015 gewann er im Europacup die Riesentorlauf-Wertung und zeigte in Sölden als Sechster erstmals im Weltcup auf. Insgesamt bestritt er 72 Weltcup-Rennen, das beste Resultat war Rang 2021 in Sölden. 2020 war er in der Riesentorlauf-Wertung auf Platz 17 , in der Parallel-Wertung Fünfter. Die Karriere von Leitinger wäre sicher anders gelaufen, hätte er wegen Verletzungen nicht immer wieder längere Pausen einlegen müssen. Im Dezember 2011 erlitt er einen Beinbruch, ein Jahr später einen Kreuzbandriss. Im Jänner 2018 und im Dezember 2021 folgten zwei weitere Kreuzbandrisse. Bei österreichischen Meisterschaften holte er 2019 den Riesentorlauf-Titel. Der 32jährige Leitinger ist Zollwache-Beamter mit Dienstsitz Innsbruck. 

Quelle: SLSV, Gepa-Pictures