Kraft Salzburgs erster Skiflug-Weltmeister

Mehr als 200 Flüge über 200 m hinaus hat Stefan Kraft bisher auf Flugschanzen absolviert. Mit dem 120. Flug über 220 m krönte sich der 30-jährige vom SV Schwarzach am Samstag auf dem Kulm in Bad Mitterndorf zum Weltmeister im Skifliegen. Er ist damit der fünfte Österreicher nach Kogler, Felder, Goldberger und Schlierenzauer und der erste Salzburger! Kraft hat zuvor bei Skiflug-Weltmeisterschaften drei Mal Bronze geholt (2016 Einzel und Team, 2022 Einzel).

Am Kulm war es spannend. Nach dem ersten Tag führte der Slowene Zajc mit 12,3 Punkten vor Kraft. Also galt es am zweiten Tag gut zehn Meter aufzuholen. Das Wetter spielte nicht recht mit, die Jury konnte nur einen Durchgang ansetzen. Und den nutzte Kraft entscheidend aus – er segelte auf 228 m hinunter, während Zajc fast 20 m weniger schaffte. Das war die Goldmedaille für Kraft, der letztlich vor dem Deutschen Wellinger und Zajc gewann. „Einer meiner glücklichsten Tage“, jubelte der neue Weltmeister. Am Sonntag durfte sich Kraft noch auf den zweiten Platz im Mannschaftsbewerb freuen, mit ihm Hörl, der Wahl-Salzburger Michael Hayböck und der Tiroler Manuel Fettner. Hörl konnte an seine vorherigen Leistungen im Weltcup nicht ganz anschliessen, im Einzelspringen gab es für ihn nur Rang 16, im Teambewerb verpatzte er seinen zweiten Flug auf 177 m.

Stefan Kraft ist jetzt nach Gregor Schlierenzauer Österreichs erfolgreichster WM-Springer mit 18 Medaillen (4 Gold, 6 Silber, 8 Bronze). Beim Skiflug-Weltmeisterschaften hat er nun fünf Medaillen erobert (1 Gold, 1 Silber, 3 Bronze). Und noch eine Zahl: Die Springer haben für den SLSV bisher 32 WM-Medaillen gesammelt, in allen Sparten gab es bisher 225 WM-Medaillen.

Daniel Huber immer stärker

Der nach langer Verletzungspause wieder aktive Daniel Huber zeigt sich weiter verbessert. Erst am 13.Jänner ist er in den Continentalcup eingstiegen und hat in sechs der bisher absolvierten sieben Bewerbe stets das Podest bestiegen. Am Wochenende feierte er seinen ersten Sieg in Willingen und belegte im zweiten Wettkampf den zweiten Platz. Am zweiten Tag erreichte er mit 147,5 m den weitesten Sprung desgesamten Wochenendes.

Beim Weltcup der Damen in Ljubno blieben Spitzenplätze für die Salzburgerinnen aus: Lisa Eder belegte die Plätze 9 und 16, Chiara Kreuzer kam auf die Ränge 23 und 25. Marita Kramer musste wegen Magen- und Darmproblemen auf beide Bewerbe verzichten. Stand im Weltcup: 14.Kramer, 15.Eder.

Stefan Rettenegger zwei Mal auf dem Podest

Immer stärker wird der nordische Kombinierer Stefan Rettenegger: In Schonach stand er beide Male auf dem Podest, am ersten Tag als Zweiter mit 1:13 Minuten, am zweiten Tag als Dritter mit 53 Sekunden Rückstand – jeweils auf den Norweger Riiber. Stefan war auf der Schanze in beiden Bewerben Dritter. Bruder Thomas war auf der Schanze auf den Rängen 2 und 4, in der Loipe fiel er aber etwas zurück und kam auf die Plätze 7 und 9. In seinem vierten Weltcup-Einsatz nach langer Pause verbuchte Mario Seidl als Elfter sein bestes Saisonresultat. In der Kombination der Konkurrenzen in Oberstdorf und Schonach (German Trophy) erreichte Stefan den zweiten Platz hinter Riiber.

Bei den Damen km Claudia Purker in Schonach auf die Plätze 21 und 25.

Prommeggers zweiter Teamsieg

Snowboarder Andreas Prommegger fehlt in dieser Saison noch ein Sieg in den Einzelrennen, im Teambewerb gelang ihm in Simonhöhe (Kärnten) der zweite Sieg im zweiten Wettkampf. Schon in Bad Gastein hatte Prommegger mit der Kärntnerin Sabine Schöffmann gewonnen, nun wiederholte er in Simonhöhe diesen Erfolg. Das österreichische Duo besiegte im Finale das Team Schweiz 2, das vorher im Achtelfinale das Team Österreich 3 (Claudia Riegler, Arvid Auner) ausgeschaltet hatte. Prommegger hatte am ersten Tag im Parallel-Riesentorlauf seinen 300. Einzel-Weltcup-Start absolviert, war aber über Rang 12 nicht hinausgekommen. Im Weltcup führen Prommegger/Schöfmann die Teamwertung an, im Einzelbewerb ist er derzeit Dritter.

Mirjam Puchner im Spitzenfeld

Auch wenn es für Mirjam Puchner in den drei Weltcup-Rennen in Cortina keinen Stockerlplatz gegeben hat, so fährt sie weiter im Spitzenfeld mit. Das beste Resultat war Rang 7 im Super-G als zweitbeste Österreicherin, sie lag 1,10 Sekunden hinter der Schweizer Siegerin Lara Gut-Behrami. Im Weltcup liegt Puchner sowohl in der Abfahrt als auch im Super-G an sechster Stelle.

Adam Kappacher auf Platz 9

Der St.Johanner Skicrosser Adam Kappacher landete im Weltcup-Rennen in St.Moritz an 9. Stelle, nachdem er in der Qualifikation die zweitbeste Zeit erzielt hatte. Für Kappacher war es in dieser Saison das dritte Resultat in den top 10. Nach seinem Sieg im Achtelfinale kam das Aus im Viertelfinale mit einem dritten Platz.

Die Freestylerin Katharina Ramsauer erreichte beim Buckelpisten-Weltcup in Waterville (USA) den 15.Platz, das ist ihr zweitbestes Resultat nach Rang 14 im Vorjahr in Almaty.

EM-Bronze für Kristina Oberthaler

Erfreulicher Abschluss für Österreichs Biathleten bei den Europameisterschaften in Brezno mit den Plätzen 3 und 6 in den Staffelrennen. Im Single Mixed-Bewerb eroberten Patrick Jakob aus St.Johann/Tirol und Kristina Oberthaler (Altenmarkt-Zauchense) hinter Schweden und Norwegen die Bronzemedaille. Beide blieben am Schiessstand ohne Fehler und benötigten zusammen nur neun Nachlade-Patronen. In der Mixed-Staffel landete das österreichische Quartett mit knapp drei Minuten Rückstand auf Norwegen auf Platz 6; Salzburgs Vertreter Fredrik Mühlbacher und Lea Rothschopf mussten je einmal in die Strafrunde.

Die Ausbeute der SLSV-Biathlon-Abordnung bei der EM kann sich sehen lassen, Oberthaler mit Bronze und Platz 11, Mühlbacher und Rothschopf mit sechsten Plätzen, Anna Andexer mit den Rängen 9 und 13.

Im Langlauf keine Spitzenplätze

Beim Langlauf-Weltcup in Goms in der Schweiz blieben Spitzenplätze des Salzburger Duos aus. Teresa Stadlober kam im 20 km-Massenstart-Rennen nur auf Rang 17 und hatte auf die Siegerin 53 Sekunden Rückstand. Michael Föttinger verpaasste im Sprint das Finale um 1,84 Sekunden und kam auf Platz 39, im 20km-Lauf belegte er den 64.Rang.

Ina Forchthammer Staatsmeisterin

Im Rahmen der 20. Erztrophy im Skibergsteigen wurde in Werfenweng auch die österreichische Meisterschaft im Individualbewerb ausgetragen. Bei den Damen sicherte sich Ina Forchthammer (St.Johann) den Titel mit über fünf Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte. Für die 27-jährige Pongauerin, die etliche Jahre der Nationalmannschaft angehörte, war es die siebente Medaille seit Skibergsteigen zum Skiverband gehört; zuvor war sie schon österreichische Meisterin gewesen.

Bei den Herren setzte sich in Werfenweng der Vorarlberger Daniel Ganahl durch. Bester Salzburger war Hannes Lohfeyer (Lofer) mit dreieinhalb Minuten Rückstand auf Rang 5. Weiter: 8.Mike Fölsner (Bischofshofen), 9.Johann Stuhler (Bad Hofgastein), 10.Sepp Grugger (Dienten). Nachwuchs: Männl.Jugend: U 18: 3.Philip Wallinger (Abtenau); weibl.Jugend: U 16: 1.Emelie Bauböck (Saalbach Hinterglemm); U 14: 1.Elisabeth Steiner (Bischofshofen).

Am Vortag fand in Werfenweng das Vertical-Rennen statt. Herrensieger wurde Kevin Hinterberger (Mariapfarr) vor Mike Fölsner, bei den Damen lief Ina Forchthammer Bestzeit. Im Weltcup kam Vertical-Europameisterin Sarah Dreier im Mixed-Rennen mit dem Tiroler Andreas Mayer auf Platz 13; im B-Finale landeten die beiden an zweiter Stelle mit einer Zeit, die im A-Finale für den fünften Rang gereicht hätte.

Quelle: SLSV, Gepa-Pictures